Was ist Osmosewasser?

Trinkwasser aus dem Wasserhahn


Diese „erfundene“ Bezeichnung bezieht sich auf ein Wasser, das durch einen technischen Vorgang „erzeugt“ wurde, der sich Umkehrosmose nennt.

Die Osmose ist ein natürlicher Prozess, bei dem Wasser durch eine semipermeable Membran diffundiert, die wiederum nur für Wasser, nicht aber für die in ihm enthaltenen Moleküle (Lösungsstoffe) durchlässig ist. Biologisch ist das insofern von Bedeutung, als Zellmembranen davon betroffen sind.

Sie sind für Wasser durchlässig, nicht aber für Substanzen, die in diesem Wasser gelöst sind. In einem geschlossenen System, wie unserem Organismus, gibt es immer das Bestreben, dass es keine Konzentrationsgefälle gibt. Das heißt, dass hinter und vor der Membran idealerweise die gleichen Konzentrationsverhältnisse im Wasser vorliegen.

Ist das nicht der Fall, dann gibt es zwei Möglichkeiten, ein Gleichgewicht herzustellen:

1. Austausch von gelösten Stoffen im Wasser bis das ein Gleichgewicht eingetreten ist. Das ist aber bei semipermeablen Membranen nicht möglich.

Daher Option 2. Austausch von Wassermengen bis das Konzentrationsgefälle ausgeglichen ist. Das kann unter Umständen für die Zelle gefährlich werden, da sie dann so viel Wasser aufnimmt, dass sie platzt. Beispiel: Rote Blutkörperchen (Erythrozyten).

Man kann Erythrozyten nur in einer physiologischen (isotonische) Kochsalzlösung halten (9 Gramm Kochsalz auf 1 Liter Wasser), da sie in reinem Wasser aufgrund der einsetzenden Osmose zu viel Wasser aufnehmen würden und letztendlich platzen.

Bei der Umkehrosmose macht man sich die Eigenschaften der semipermeablen Membran zunutze. Diese Membran ist wie ein Filter, der allerdings Poren mit einer Porengröße von weniger als 1 Nanometer (10-9 Meter) hat. Die Öffnung ist so gering, dass selbst Viren durch eine solche Membran herausgefiltert werden.

Während unter natürlichen Bedingungen das Wasser in Richtung hoher Konzentrationen an gelösten Stoffen diffundiert, wird bei der Wasserreinigung durch Umkehrosmose dieser Vorgang umgekehrt.

Dazu ist ein hoher Druck erforderlich, um das verschmutzte oder mit Lösungsstoffen angereicherte Wasser durch die Membran zu drücken. Das Ergebnis ist ein vollkommen reines Wasser, das keine Inhaltsstoffe mehr hat. Ähnliche Ergebnisse erhält man auch beim Verdampfen von Wasser, wo die gelösten Stoffe zurückbleiben.

Jedoch hier ist immer noch ein „Mitnehmen“ von Stoffen möglich, die selbst durch die für den Vorgang notwendige Hitze verdampft werden. Von daher ist der Reinheitsgrad des Wassers, das durch die Umkehrosmose erzeugt wird, ausnahmslos perfekt, da auch flüchtige Stoffe entfernt werden.

Das tote Wasser

Eine beliebte Kritik eines solchen Wassers ist der Ausdruck „totes Wasser“, also ein Wasser ohne Mineralien und Mikronährstoffe. Allerdings setzt dies immer voraus beziehungsweise unterstellt, dass wir unseren Bedarf an Mikronährstoffen hauptsächlich durch Wasser zu uns nehmen. Das ist jedoch nicht der Fall.

Entscheidend für eine gesunde Mineral- und Mikronährstoffzufuhr ist die Ernährung, weniger das Wasser. Die Hauptaufgabe des Wassers in unserem Körper ist der eines Lösungsvermittlers, damit die Nährstoffe transportierbar sind. Und für diese Aufgabe braucht niemand mineralreiches Wasser zu trinken.

Im Gegenteil. Es gibt sogar Grund zu der Annahme, dass absolut reines Wasser gesünder ist als mineralreiches Wasser. Denn ein „unbeladenes“ Wasser kann im Organismus besser wasserlösliche Schadstoffe aufnehmen als ein Wasser, das einem vollbeladenen LKW gleicht.

Auch die Kritik, dass das Osmosewasser unter Umständen einen sauren pH-Wert hat von 6,5 ist kein Argument gegen ein solches Wasser. Denn Vitamin C zum Beispiel als Ascorbinsäure hat einen noch viel geringeren pH-Wert, was aber niemanden auf den Gedanken kommen lässt, Vitamin C als ungesund einzustufen.

Nicht saure Lebensmittel belasten das Säure-Basen-Gleichgewicht des Organismus, sondern die Stoffwechselprodukte, die einen sauren Charakter haben. Und dazu zählen die meisten industriell gefertigten Lebensmittel, besonders die mit einem hohen Fructoseanteil.

Hier entstehen als Metabolisationsprodukte Fettsäuren und Harnsäure, die beide einen profunden Effekt auf den Säure-Basen-Haushalt haben, besonders wenn Fructose Bestandteil einer täglichen Ernährung geworden ist (siehe auch Fruchtzucker und Fruktose - alles anderes als gesund)

Kein ungesundes Wasser

Eine interessante Stellungnahme zu diesem Thema habe ich bei einem Schulmediziner mit zwei offensichtlich offenen Ohren für alternative Vorgehensweisen gesehen (Den Körper entgiften mit Osmose-Wasser - Wem hilft eine Wasser-Aufbereitung?).

Spätestens hier dürfte klar werden, dass Osmosewasser einen unbestreitbaren Vorteil hat, gleichgültig zu welcher Fraktion man bei der Einschätzung des Osmosewassers gehört: Es ist frei von unerwünschten und potentiell gesundheitsschädlichen Stoffen.

Der Beitrag von Dr. Neidert ist hier bemerkenswert, insofern, als er der Behauptung, dass unser Leitungswasser = Trinkwasser, also gesundheitlich unbedenklich sei, vollkommen widerspricht. Denn was der Gesetzgeber als rein betrachtet, muss nicht als biologisch oder gar medizinisch rein gelten.

Dr. Neidert dazu: „Mit anderen Worten: Was als rein zu gelten hat, bestimmt eine Verordnung und nicht die Natur. Derzeit werden gesetzlich 33 Inhaltsstoffe im Wasser zur Prüfung festgelegt, während das Deutsche Wasserforschungszentrum demgegenüber 1400 bis 1700 Fremd-Substanzen im Wasser nachgewiesen hat.“

Weiter erfahren wir hier, dass eine Mineralisierung des Organismus durch Wasser überhaupt nicht möglich ist. Es besteht sogar die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, dass anorganische Bestandteile den Organismus zusätzlich belasten, statt entlasten.

Gesundes Trinkwasser sollte einen Leitwert zwischen 20 und 30 Ohm haben; Leitungswasser, das als Trinkwasser ausgegeben wird, hat heute aber einen Leitwert von 2500 Ohm. Unter „Leitwert“ ist hier die elektrische Leitfähigkeit von Wasser gemeint.

Vorteile von Osmosewasser

Osmosewasser ist weiches Wasser, da durch den Reinigungsprozess auch die Calciumcarbonate, die das Wasser hart machen, entzogen werden. Das hat Vorteile bei der Körperpflege, da man weniger Seife, Shampoo und andere Pflegemittel benötigt als mit hartem Wasser.

Osmosewasser hat keinen Eigengeschmack. Der Geschmack von Wasser, sofern vorhanden, beruht nicht auf dem Wasser, sondern auf den in ihm gelösten Stoffen. Daher schmeckt Wasser im Norden anders als im Süden, im Flachland anders als in den Bergen. Osmosewasser nimmt dagegen den Eigengeschmack der gekochten Lebensmittel auf anstatt ihn zu verfälschen.

Der fehlende Kalk im Osmosewasser lässt elektrische Kocher „länger leben“, da sich hier kein Kalk absetzen kann. Beim Putzen mit einem solchen Wasser benötigt man weniger Putzmittel und es entstehen auch keine Putzflecken, die wiederum Rückstände von Kalk aus hartem Wasser sind. Es ist auch ratsam, die Scheibenwaschanlage des Autos mit Osmosewasser zu befüllen.

Osmosewasser als Blumenwasser scheint auch günstiger zu sein als normales Leitungswasser. Schnittblumen zum Beispiel bleiben mit einem solchen Wasser länger frisch.

Fazit

Keine Angst vor „totem“ Wasser. Die Natur selbst produziert „totes“ Wasser, indem sie Wasser verdampfen und als Regen auf uns niedergehen lässt. Auch hier handelt es sich um ein vollkommen mineralfreies Wasser.

Im Kleinen hat die Natur die Osmose schon seit Jahrmillionen erfunden und durchgeführt. Die dazu notwendigen Membranen schützen die Zellen vor unerwünschten Stoffen, die bisweilen sogar auch im Blut zu finden sind. Woher diese Stoffe kommen, das kann man nur vermuten… inhalierte Noxen, ungesunde Nahrungsmittel, Wasser mit zweifelhafter Qualität und Ursprung.

Nur eins ist sicher: Solche unerwünschten Stoffe sind nicht Bestandteil von Osmosewasser.

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