Fakten zum Wasser im Mensch
Der menschliche Organismus besteht aus rund 75 Prozent Wasser, also der absoluten Mehrheit, von der jeder
Politiker Tag und Nacht träumt. Die restlichen 25 Prozent (die Minderheit) sind mehr oder weniger feste Stoffe. Da
stellt sich die Frage, warum die Mehrheit die Minderheit duldet und nicht einfach auflöst?
Genauer gesagt, was hält uns als eine geformte „Masse“ zusammen und verhindert dass wir im eigenen „Saft“
verschwinden wie der Zucker im umgerührten Kaffee?
Dazu wieder einmal ein kurzer Ausritt in die Wissenschaft, diesmal die Zellbiologie. Denn wenn wir annehmen,
dass wir vom eigenen Wasser aufgelöst werden könnten, dann trifft dies als allererstes auf die Körperzellen zu.
Aber auch die wollen sich partout nicht auflösen. Selbst unter einem Mikroskop können wir Körperzellen und
andere Zellen, wie Bakterien oder Pflanzenzellen beobachten, ohne dass diese im wässrigen Milieu verschwinden.
Grund für diese Beständigkeit ist die Tatsache, dass es Substanzen gibt, die wasserunlöslich sind. Man nennt
dies auch „hydrophob“ (wasserfeindlich).
Die meisten lipophilen (fettliebenden) Substanzen sind auch gleichzeitig hydrophob. Es gibt Ausnahmen, wo
Substanzen beides lieben – Wasser und Fette. Die hydrophilen (wasserliebenden) Substanzen „verschwinden“ in der Tat
im Wasser. Es ist eigentlich kein Verschwinden, denn sie bleiben erhalten. Sie werden nur gelöst und sind daher für
das Auge nicht mehr sichtbar.
Warum also „verschwinden“ Zellen nicht in einer wässrigen Lösung? Der Hauptgrund dafür ist die Zellwand (bei
Pflanzen) beziehungsweise die Zellmembran (bei Tieren, Menschen und Pilzen). Zellwände und -membranen sind aus
Materialien aufgebaut, die zum Teil hydrophob sind, wie zum Beispiel Lipide, Cholesterin, lipophile Proteine und
Filamente, die für eine Stabilisierung der Membran sorgen.
Alle diese Komponenten sind so angeordnet, dass die Wand beziehungsweise Membran stabil, aber flexibel ist.
Wasser kann durchströmen, ist aber nicht in der Lage, die Membran oder gleich die gesamte Zelle zu beeinträchtigen
oder gar aufzulösen.
Sogenannte hydrophile Köpfe auf der Außen- und Innenseite der Zellmembran sorgen für eine Verträglichkeit mit
dem die Zellmembran umgebenen Wasser (sowohl außerhalb als auch innerhalb der Zelle). Die hydrophoben Anteile der
Zellmembran liegen mitten im Inneren der Membran und tragen zur Stabilisierung bei.
Auf der nächsthöheren Ebene, dem Gewebe, wird das praktiziert, was bei der Zelle auch schon erfolgreich war.
Gewebe ist eine Ansammlung von Zellen, mehr oder weniger differenzierter beziehungsweise spezialisierter Zellen,
die in einer extrazellulären Matrix eingebunden sind.
Diese Matrix besteht auch wieder aus Materialien, die sich vom Wasser nicht auflösen lassen, wie zum Beispiel
Kollagenfasern der verschiedenen Art, elastische Fasern, retikuläre Fasern, langkettige Polysaccharide
(Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat und so weiter), Adhäsionsproteine und so weiter.
Auf der höchsten Ebene, die der Organe, die, vereinfacht gesprochen, eine „Ansammlung“ von Gewebe sind, treten
ähnliche Faktoren in Kraft, die einen nachhaltigen Zusammenhalt des Gewebes innerhalb der Organe gewährleisten und
damit die Funktion der Organe erst möglich machen.
Wer aber dennoch von sich behauptet, dahinzuschmelzen, der wird dies mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit nicht auf seine Physiologie beziehen, sondern auf seine überschwängliche Begeisterung für ein
Idol von Film oder Fernsehen. Die körperlichen Auflösungserscheinungen beim Erscheinen des Idols werden sich daher
in Grenzen halten.
Wieviel Wasser darf es
sein?
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